Hallo, mein Name ist Leonie Dingels und ich bin 19 Jahre alt. Ich habe Anfang August bei der Sparkasse Trier mein duales Studium begonnen und dafür musste sich bei mir einiges ändern. Ursprünglich komme ich aus Oberkail. Dieses kleine Dorf liegt in der Nähe von Spangdahlem und Speicher. Die Meisten von euch werden es wahrscheinlich nicht kennen. Ich habe mich bereits im Juli 2022 hier beworben und mit der Zusage wurde das Ganze dann wirklich ernst.
Dann stellte sich mir jedoch die große Frage: Kaufe ich mir ein Auto und fahre jeden Tag aufs Neue nach Trier oder ziehe ich aus? Es kamen plötzlich ganz viele Fragen zum Thema Auszug auf, wie zum Beispiel: Ziehe ich alleine nach Trier oder mit meinem Freund? Reicht das mit dem Geld? Was fallen für Kosten an? Aber die Hauptfrage war: Bin ich überhaupt bereit dafür?
Es ist mir wirklich nicht leichtgefallen und ich musste viele Aspekte abwägen. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Familie und es ist mir wichtig viel Zeit mit ihnen zu verbringen. Irgendwann wurde mir aber klar, dass es für mich keine Option ist täglich mit dem Auto nach Trier zu fahren und so entschloss ich mich schließlich mit meinem Freund zusammenzuziehen.
Doch damit war das ganze noch lange nicht geklärt. Die Wohnungssuche ist nämlich gar nicht so einfach. Es fanden ein paar Besichtigungen statt, aber keine der Wohnungen hat mir zugesagt. Überall hat etwas gefehlt. Zwischendurch hätte ich sogar fast nochmal einen Rückzieher gemacht. Doch dann haben wir sie gefunden: Die perfekte Wohnung. Der Preis und die Größe stimmen, wir haben einen Garten, einen Kellerraum und einen Auto Stellplatz. Jetzt hieß es schnell zugreifen solange der Vorrat reicht und es hat funktioniert.
Bis dahin war alles immer nur theoretisch, aber auf einmal wurde es Realität. Die Angst war groß und es kamen lauter Aufgaben auf mich zu, denen ich mich noch nicht gewachsen fühlte. Meine Freunde genossen ihre Freizeit und ich musste mich mit der Anmeldung von Strom, Wasser und Internet herumschlagen. Die Ummeldung durfte ich natürlich auch nicht vergessen. All das war nicht so einfach, aber ich habe es geschafft.
Nach kleineren Renovierungsarbeiten, dagegen aber einem großen Ikea Einkauf bin ich schließlich zum 01.07.2023 mit meinem Freund in unsere erste eigene Wohnung gezogen. Klein, aber fein trifft es wohl hier ganz gut.
Ich kann euch sagen: es war wirklich nicht einfach. Weder die Entscheidung noch die Umsetzung. Aber mittlerweile könnte ich es mir ohne unser kleines Paradies gar nicht mehr vorstellen. Ich fühle mich wirklich sehr wohl. Mit meiner Familie telefoniere ich fast täglich und die meisten Wochenenden fahre ich sie besuchen, damit wir auch weiterhin gemeinsame Ausflüge machen können.
Manchmal stehen im Leben einfach große Entscheidungen und noch größere Veränderungen an. Das Ganze macht einem vielleicht Angst, weil man sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlt. Aber eins ist klar: man wächst an seinen Aufgaben und wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Leonie Dingels, Azubine 1.Lehrjahr
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